2013

Verbandsorden des FVF 2013

Verbandsorden des FVF 2013

Die alten Germanen glaubten an Dämonen. Jeden Frühling feierten sie ein wildes Fest, bei dem die bösen Wintergeister vertrieben werden sollten. Nach so viel Frieren, Frost und Schnupfen hatten die Germanen einfach keine Lust mehr auf die kalte Jahreszeit. Die Bauern wollten endlich wieder ihre Felder bestellen können. Das Fest selbst war ein lautes und buntes Treiben. Die Dorfbewohner setzten sich grauenvolle Masken auf ihre Gesichter. Außerdem machten sie mit Schellen, Rasseln und Trommeln einen Höllenkrach, um die Wintergeister in die Flucht zu schlagen.

Der Narro als eine aufsehenerregende Erscheinung in der schwäbisch-alemannischen Fasnetlandschaft zeigt deutlich Spuren und Einflüsse des 17. und 18. Jahrhunderts. Daher nennen ihn Fachleute auch gerne "den Aristokraten der schwäbisch-alemannischen Fasnacht". 

Das aus weißem Drill genähte Narrenkleid ist mit Tier-, Frühlings- und Fruchtbarkeitssymbolen bemalt. Sie symbolisieren den Kampf des nahenden Frühlings mit dem scheidenden Winter. Zur Ausstattung des Narro gehört seine aus Lindenholz geschnitzte "Scheme" (Maske), die so dünn gearbeitet ist, das sie beim reden vibriert und sich so die Stimme bei verstellt. Die zirka 16 bis 20 Kilogramm schweren, auf Riemen gefassten Narrorollen, sie kreuzen sich auf der Brust und am Rücken, sind aus Bronze gegossen. Wenn der Narro sich kräftig bewegt, dann erzeugen sie ihren unverwechselbaren Klang.

Der Narro hat während der Fasnet eine besondere Aufgabe, das so genannte "Strählen". Beim "Strählen" werden Bekannten, Freunden oder bedeutenden Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft Missgeschicke vorgeführt, die ihnen während des Jahres unterlaufen sind. Man zeigt und sagt anderen Menschen all das direkt ins Gesicht, was sonst Höflichkeit und Rücksicht verbieten. Es ist quasi ein bisschen wie im Mittelalter, wenn der Hofnarr sein Publikum unterhielt und dabei eine gewisse "Narrenfreiheit" besaß.


Michael Metzger

Ordensträger

  • Christine Zirkelbach
  • Irene Rahm
  • Sven Zirkelbach