2007-01-23 Mainpost

Närrisches Gewerch vom Feinsten

FOTO MANFRED ZIRKELBACH

Christof Vey und Florian Zirkelbach (von links) kennen sich gut auf den derzeitigen Baustellen des Landkreises aus. Besonders die Neuschter hatten es den beiden angetan.

(ZIR) Das vergangene Jahr hat Fosenochtsideen produziert wie selten zuvor. Da sei es zu einem „Gewerch“ gekommen, als es darum ging, alle Begebenheiten auf der Fosenochtsbühne auszuwalzen, meinte die Präsidentin der Schönauer Fosenöchter, Elke Rothen, zu Beginn der Elferratssitzung. „Des is widder e Gewerch“, so lautete denn auch das Motto der diesjährigen Fosenocht.

Das Plätzchenbacken hat es den Schönauern angetan, und so baute Ehrenpräsident Werner Kiesel als „Ordensfabrikant“ die passende Gerätschaft, ein kleines Nudelholz zum Auswalzen des Plätzchenteiges, in der Rhön als „Werchele“ bekannt.

Bodenständig, meist in Schönauer Mundart, so mögen die Freunde der Schönauer Fosenocht die Akteure. Den Anfang machte mit Bianka Göbel eine „Fosenochtskanone“, die mit ihren Fosenochtskindern Simon (Schrenk) und Fabian (Göbel) den Plätzchenbackofen gleich ordentlich zum Glühen brachte.

Wunderbare Kostüme begeisterten bei den Gardetänzen. Da war die Zwergengarde, die passend zum bisherigen Winter unter Anleitung von Katrin und Florian Zirkelbach einen Regentanz präsentierte. „We will rock you“, hieß es bei der Großen Garde unter der Regie von Ralf Gans. Zum Mozartjahr zauberten die Mädchen mit Christopher Rahm als Amadeus und Falko eine grandiose Kostümschau. Die Ausstattung wurde von Lilli Kleinhenz und Barbara Enders genäht.

Die Krummtonsänger unter Elmar Reubelt und dem „Meister des guten Tones“, Thomas Griebel, hatten sich das „Sommermärchen“ als Thema ausgeguckt. Aber auch hinter die Hoftore einiger Ortsbewohner riskierten sie einen Blick. Ebenfalls örtlichen Tratsch hörten die Zuschauer, als Alexandra Reubelt, Petra Rahm, Silvia Braun und Bianka Göbel ihre „Dorfneuigkeiten“ austauschten.

Florian Zirkelbach und Christof Vey als Straßenarbeiter wunderten sich über den roten Teppich von Neustadt als „Hündsscheißweg“ und ließen Landrat Thomas Habermann auf dem Kreuzberg zum Rhönpapst ausrufen. Flott, spritzig, gewandt, die Juniorengarde glänzte einmal mehr bei ihrem Marschtanz. Die Mädchen, von Karolin Schäfer und ihrem Trainerteam angeführt, bekamen besonders kräftigen Applaus.

Die Jungfosenöchter Philipp Vey, Julia Beck, Christof Stäblein und Florian Griebel gaben einen Einblick in die Vorbereitungen einer Elferratssitzung. Mit den Geschwistern Hannes und Jana Stäblein erklommen erstmals zwei couragierte Nachwuchsfosenöchter die Bretter der Schönauer Narrenbühne.

Der Vortrag der Vierzylinder Volker Kiesel, Marco Hillenbrand und Ulli Kiesel hat in Schönau Kultstatus. Ihr Ratschlag im Neuschter Bauamtskandal: „Zieh den Kopf aus der Schlinge Bruder Till“. Mit einer turbulenten Festausschusssitzung der „Fosenochtsfamilie“ um Opa Ludwig (Harald Gans) ging's weiter. In diesem spektakulären Sketch wirkten Joachim Reubelt, Steffen Beck, Florian Zirkelbach, Stefan und Julian Rahm mit.

Ulli Kiesel blieb sich auch heuer treu. Als „Stimmungssänger“ angekündigt machte er erst den Endruck eines „Trauerkloßes“, um schnell zur Höchstform aufzulaufen. Auch seine Bauchrednerkunst begeisterte, obwohl Puppe „Hans“ zuschauen muss. Kein Problem für Ulli. Er holt sich Assistenten aus dem Publikum.

Schließlich verlief sich eine Abordnung der chinesischen Terrakottaarmee in den Kolpingsaal. Das Männerballett läutete damit nach mehr als fünf Stunden das Finale ein. Die Fosenochtsfreunde haben wieder einen bunten Fosenochtsabend erlebt, wobei die eine oder andere Darbietung auch etwas kürzer hätte ausfallen dürfen.

Närrisches Gewerch vom Feinsten

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Hubert Herbert