2009-01-26 Mainpost

Die Coyotenbar aus dem Film Coyote Ugly haben sich diesmal die Mädchen von der Großen- und der Juniorengarde in einem gemeinsamen Schautanz vorgenommen. Zwischenzeitlich tanzten auf der kleinen Bühne des Kolpingsaales 22 Mädchen und drei junge Männer. FOTOs Manfred Zirkelbach

Ein herzerfrischendes Gekaschper

SCHÖNAU
Ein herzerfrischendes Gekaschper

Rundum gelungenes Programm der Schönauer Fosenöchter in ihrem Jubiläumsjahr
Bei den Schönauer Fosenöchtern heißt es im Jubiläumsjahr „Mir kaschpern widdr“. Mit diesem munteren Motto geben sie eine deutliche Antwort auf die im vergangenen Jahr entstandene „schöpferische Pause“, wie es Sitzungspräsidentin Elke Rothen bezeichnet.

Farbig, mit vielen Figuren des Kasperltheaters dekoriert, so präsentiert sich der gemütliche Fosenochts-Saal. Dazu gehört natürlich ein fröhliches Publikum, das die Späße der Akteure mit viel Beifall überhäuft.

Die Fosenöchter präsentieren auch heuer ein Programm, das hausgemacht und bodenständig ist. Natürlich in Mundart greifen sie Themen aus dem dörflichen Alttags auf, schauen aber auch närrisch und spitzbübisch über den Kirchturm hinaus.

Auftreten darf jeder, der sich das zutraut. Stets stehen neben alten Faschings-Strategen auch neue Leute auf der Bühne, von Programmleiter Harald Gans sorgfältig herangeführt. Das „Kaschpern“ beginnt so mit den blutjungen Fabian und Moritz Göbel sowie Julia Beck, die das „Theater“ eröffnen, bei dem sich der Elferrat mit Sitzungspräsidentin Elke als Prinzessin, Ulli Kiesel als Kaschper und andere als Großmutter oder Krokodil präsentierten.

Die Krummtonsänger unter der musikalischen Fuchtel von Thomas Griebel sind zu einer Glanznummer geworden. Als Wallfahrer ziehen sie auf die Bühne, parodieren das Kirchenjubiläum und die damit verbundene Wallfahrt nach Retzbach. Mit Gregor Märkert und seinem „Protokoll zum Jubiläum“ drehen die Fosenöchter die Zeit zurück und erinnern an so mache witzige Begebenheit seit Gründung der Fosenochtstruppe.

Alexandra Reubelt, Silvia Braun, Sandra Deget, Petra Rahm und Bettina Stäblein haben „Däussen Waald“ zum Thema gemacht und glossieren die neue Bedeutung des Waldes als Holzarbeiter, Jäger, Beerensammler. Sonja Rahm ist bei den Fosenöchtern neu im Geschäft. Die ausgebildete Sopranistin versprüht Lebensfreude pur. So schwadroniert sie über ihre Wahlheimat Schönau nach dem Sinatra-Song „New York, New York“.

Zwischen den Vorträgen wird getanzt. Sind es zunächst die Kleinsten von der Purzelgarde, die als Marienkäfer oder Schmetterlinge über eine Blumenwiese tanzen, ist es wenig später die Große Garde, die in rasantem Tempo ihre Tänze regelrecht zelebriert. Auch die für das Jubiläum aufgestellte Nostalgiegarde darf ran. Acht ehemalige Gardemädchen, mit der Erfahrung aus 16 Schwangerschaften, wie Elmar Reubelt preisgibt, zeigen mit ihrem Marschtanz, dass sie noch zu tollen sportlichen Leistungen fähig sind. Sie tun dies mit derselben Begeisterung, wie wenig später die Mädchen der Juniorengarde.

„Schönau sucht den Superwirt“ heißt die Casting-Schau der Jungfosenöchter Julian und Christopher Rahm, Hannes Stäblein, Philipp Vey, Simon Schrenk und Florian Griebel, wobei dem neuen „Kronenwirt“ vor Augen geführt wird, was die Schönauer Wirtshausgänger von ihm erwarten. Fehlen darf natürlich ebenfalls nicht die Familienszene mit Opa Ludwig (Harald Gans), Joachim Reubelt, Steffen Beck, Florian Zirkelbach und Stefan Rahm. Auch sie greifen das Kirchenjubiläum auf.

Was die drei Vierzylinder (Volker und Ulli Kiesel, Marco Hillenbrand) zu bieten haben, ist im Bereich des Kabaretts anzusiedeln. Ihre politischen Ausflüge gehen quer durch den Kontinent und nach Amerika.

Ulli Kiesel hat die Kunst des Bauchredens inzwischen nahezu perfektioniert, sodass es eine wahre Freude ist, ihm und seinem Freund Hans zuzuhören.

Das Männerballett, diesmal als personifiziertes „heißes Büfett“, beendete die mehr als fünfstündige, stets kurzweilige Fosenochtsschau. Alle Aktiven, alle Zuschauer waren sich beim Finale sicher: „Wir kommen wieder“.
(ZIR)

Sonja Rahm erntete bei ihrem Auftritt auf der Schönauer Fosenochtsbühne minutenlangen Applaus.