2010-01-17 Mainpost

Schönauer Narren blicken durch

Mainpost 2010-01-17

Katz und Maus: Die jüngsten Schönauer Fosenöchter, die Purzelgarde, begeisterten das Publikum mit ihrem Auftritt in der Elferratssitzung im Schönauer Kolpingsaal. FOTO: Manfred Zirkelbach

SCHÖNAU

Schönauer Narren blicken durch

Fünfstündiges Programm vom Feinsten bei den Schönauer Kolpingfosenöchtern

(zir) Schönau erlebt derzeit wieder den Ausnahmezustand, die fünfte Jahreszeit. Inzwischen ist es für die Kolpingfosenöchter um Fürstand Elmar Reubelt die 61. Session. Das Motto haben sie selbstbewusst gewählt: „Mir blicke durch“.

Wer, wenn nicht die Fosenöchter, hat bei Wirtschaftskrisen und Managerskandalen den Durchblick? Die Schönauer setzen eine Brille auf und schauen sich das Treiben mit geschärftem Blick an. Mehr als 200 Brillenexemplare hat Ehrenpräsident Werner Kiesel in seiner Werkstatt als Orden hergestellt.

„Mir blicke durch“, das verspricht zu Anfang des fünfstündigen Spektakels Putzfrau Sonja Rahm, die mit einer Videoaufzeichnung einen Einblick in die chaotische Vorbereitung einer Elferratssitzung gibt. Dann nimmt die Fosenocht richtig Fahrt auf. In einer Augenarztpraxis versucht Bianca Goebel ihre jungen Patienten Fabian, Moritz (Goebel) und Jonas (Rahm) zu therapieren. Ergebnis: Gott hat den Menschen zwei Augen gegeben, damit er eines zudrücken kann. Die Krummtonsänger mit ihren Vorsängern Elmar Reubelt und Thomas Griebel haben dörfliche Undurchsichtigkeiten entdeckt.

Höhepunkt des ersten Durchgangs sind der Struwwelpeter (Andreas Zirkelbach) und seine Struwwelliese (Barbara Rothen). Sie erzählen die Geschichten vom „Suppen-Bernd“, der die Polit-Suppe nicht essen mochte, oder von gewissenlosen Managern, die wie „Hans guck in die Luft“ übers Land spazierten und dann bis zum Hals im Wasser standen.

Sitzungspräsidentin Elke Rothen nennt Sonja Rahm die Callas der Markbergstraße, die sich in ihrem Beitrag der Hobbygärtnerei widmet. Zwischen den Auftritten sorgen Tänzerinnen für Glanzpunkte. Katz und Maus spielen die Kleinsten von der Purzelgarde, die von Katja Schmitt und Katrin Zirkelbach trainiert werden. Die Juniorengarde präsentiert unter Leitung von Sophia Köberlein, Kristina Müller und Sarah Zirkelbach einen fetzigen Marschtanz.

Uli Kiesel kam heuer in der Schönauer Elferratssitzung als peruanischer Straßensänger mit Panflöte auf die Bühne. FOTO: Manfred Zirkelbach

Dass es beim Friseur Tratsch gibt, ist bekannt. Im Fosenochtsfrisiersalon von Silvia (Braun) ist dies nicht anders, so gibt es Dorfklatsch vom Feinsten mit Ilona Zirkelbach, Petra Rahm, Sandra Beck und Bianca Göbel. Die drei Vierzylinder Marco Hillenbrand, Volker und Uli Kiesel haben sich im Berliner Regierungsviertel umgesehen. Sie wundern sich über einen Verteidigungsminister, der sich selbst verteidigen muss, und lästern über die Fremdsprachenkenntnisse des Außenministers.

Opa Ludwig (Harald Gans) hat mit seiner zum Kult gewordenen „Katastrophenfamilie“ (Joachim Reubelt, Julian Rahm, Steffen Beck, Philipp Vey) zur Silvesterparty eingeladen, und alle lauschen der Neujahrsansprache der Kanzlerin, die sogar über das Verhältnis der beiden Ortsteile Schönau und Burgwallbach Bescheid weiß.

Uli (Kiesel) ist bei seinem Soloauftritt ein peruanischer Straßenmusikant. Sein musikalisches Talent beweist er beim Spiel auf der Panflöte. Auch sein Bauchredner-Freund Hans hat sich in peruanische Tracht geworfen und nennt sich Juan, wobei er darauf besteht, sich weiterhin der fränkischen Mudart zu bedienen.

Bollywood heißt der Schautanz der Großen Garde. Die Mädels unter Leitung von Katja Kleinhenz, Martina Müller und Jeniffer Rother entführen die Zuschauer nach Indien.

Zum Abschluss gibt es natürlich das Männerballett. Grandioser Höhepunkt: Marilyn Monroe steht mit wehendem Kleid auf dem U-Bahnschacht. Stehenden Applaus erhalten die Männer um Ralf Gans.

Mitternacht ist längst vorüber, als sich alle Akteure um Elferrat und Präsidentin auf der Bühne zum Finale versammeln. Dann stimmen auch die Gäste in die Schönauer Fosenochtshymne ein: „Wir kommen wieder vorbei und unsre Lieder klingen dann neu.“

Mainpost 2010-01-17

Katz und Maus: Die jüngsten Schönauer Fosenöchter, die Purzelgarde, begeisterten das Publikum mit ihrem Auftritt in der Elferratssitzung im Schönauer Kolpingsaal. FOTO: Manfred Zirkelbach

Uli Kiesel kam heuer in der Schönauer Elferratssitzung als peruanischer Straßensänger mit Panflöte auf die Bühne. FOTO: Manfred Zirkelbach