2011-04-27 Mainpost

Musikanten in Höchstform

Begeisternd: Selten hat der Schönauer Kolpingsaal ein so erfolgreiches Konzert der Kolpingkapelle erlebt. Die zahlreichen Zuhörer des Jubiläumskonzertes zum 135-jährigen Bestehen der Kapelle waren angesichts der Darbietungen restlos begeistert. Foto: Manfred Zirkelbach

SCHÖNAU

Musikanten in Höchstform

Jubiläumskonzert bei der Kolpingkapelle Schönau


(zir) Rundum lachende und fröhliche Gesichter. Bei ihrem Jubiläumskonzert überraschte die Kolpingkapelle Schönau am Ostersonntag mit einem bunten Melodienstrauß aus ihrem reichhaltigen, inzwischen 135jährigen Repertoire.

Anfangs waren sie allesamt noch recht skeptisch. Werden überhaupt die Fans der Schönauer Musikanten bei herrlichem Osterwetter kommen? Und sie sind gekommen. Der Kolpingsaal war bis auf das letzte Plätzchen besetzt, es mussten einige Stühle herbeigeschafft werden. Nicht ein einziger hat sein Kommen bereut, die Kolpingkapelle unter der bewährten Leitung von Helmut Zirkelbach spielte frisch und frei auf, sowohl den Musikanten auf der Bühne, als auch ihren begeisterten Zuhörern war die Freude an der Musik auf den Gesichtern abzulesen. Vorstand Michael Reubelt konnte auch den Schirmherrn des Jubiläumsfestes Bürgermeister Rudi Zehe in den Reihen der Musikfreunde willkommen heißen. „Die Musik eines Volkes ist der Spiegel seiner Kultur, die Kultur aber ist der Spiegel der Seele“, dieser Satz stand als Motto über diesem hervorragenden Jubiläumskonzert. Manfred Zirkelbach führte in lockerer Art mit einigen seiner launigen Mundartgedichte und rückblickenden Gedanken in die Historie der Schönauer Musikkapelle durch den dreistündigen Konzertabend.

Zwanzig Mal Musik
Genau zwanzig Musikstücke der unterschiedlichsten Art standen auf dem Programm, traditionell, konzertant, volkstümlich, klassisch. Alle Stilrichtungen waren dabei, Tanz, Marsch, Ouvertüre, Schlager, Rock, Volkslied, es hätte abwechslungsreicher gar nicht sein können, ein bestens zusammengestellter Schnelldurchlauf des gesamten Musikgeschehens der letzten 135 Jahre. Akribisch ausgesucht wurden die Stücke von Helmut Zirkelbach und er hat damit ein goldenes Händchen bewiesen. Damals, im Jahr 1876, hatte sein Urgroßvater Richard Zirkelbach die Kapelle gegründet, mit Helmut Zirkelbach steht heute die vierte Generation in der Verantwortung. Diese Zirkelbach-Familie hat damit für das Rhöndörfchen einen großartigen Beitrag zur Lebensfreude und zur Dorfgemeinschaft über fast eineinhalb Jahrhunderte geleistet.

Mit „Abschied der Slawin“ stand ein Militärmarsch am Anfang des Musikreigens. Dazwischen gab es nur Musik allererster Qualität. Märsche gehören ganz einfach zu den Musikkapellen der Rhön, sie sind die meistgespieltesten Stücke bei Festzügen, bei Standkonzerten und bei den Kirchenparaden, was Manfred Zirkelbach besonders hervorhob. Deshalb beschloss die Kapelle ihren Konzertabend auch mit dem „Reichswehr Marsch“. Keiner in den Zuhörerreihen blieb sitzen, rhythmisch mitklatschend und stehend feierten sie an diesem Ostersonntagabend ihre Schönauer Kolpingkapelle.