Kolpingsfamilie Schönau a.d. Brend

Gründung:

Unter den Mitgliedern des Buschenvereines wurde immer wieder der Wunsch nach einem zeitgemäßen Verein geltend gemacht, der einen Dachverband hinter sich hat, zumal nach dem Kriege Burschenvereine nicht mehr gegründet und nach und nach aufgelöst wurden. Aus diesem Anlass wurden für den 3. September 1950 eine außerordentliche Generalversammlung anberaum. Bei dieser stellte 1. Vorstand des Buschenvereins Heinrich Schmalz, nach eingehender Absprache mit der Vorstandschaft, den Antrag, den bestehenden Verein in eine Kolpingsfamilie umzuändern. Alle Anwesenden, bis auf zwei Enthaltungen, stimmten dem Antrag zu. Darauf wurde die Alte Vorstandschaft entlastet und eine Neuwahl abgewickelt. Zur Gruppe „Kolping“ trugen sich 24 Anwesende (Ledige) und zur Gruppe Altkolping 21 (Verheiratete), ein. Bei der Wahl wurde Heinrich Schmalz zum Senior und Andreas Zirkelbach zum Altsenior gewählt. In der Vorstandschaft von Kolping wurden ferner Richard Zirkelbach, Lukas Reubelt, Alfons Griebel, Rudi Stäblein und Theo Stäblein gewählt. Für Altkolping folgte ergänzend noch Ignaz Türk. Da Pfarrer Konrad Schlör, auf das ihm zu übertragende Amt als Präses verzichtete, übertrug man es dem bisherigen Präses des Burschenvereines, P. Dr. Emil Ballweg, von der Missionskongretation der Hl. Familie (MSF), der zur Zeit die Seelsorgedienste an Sonn- und Feiertagen versah.
Vierzehn Tage danach konnte man bereits bei einer Versammlung den Diözesansekretär Jupp Ziegler begrüßen, der über das Programm von Adolph Kolping und sein aktuelles Werk, informierte.
In der Monatsversammlung im November des gleichen Jahres wurde der Monatsbeitrag auf 30 Pfennige festgesetzt und beschlossen, den Ausschank im Vereinssaal, jeweils für ein Jahr an den meistbietenden Wirt zu verpachten.
Der neu gegründete Verein zeigte sich sehr aktiv. Im Rahmen der vorgenommenen beruflichen Weiterbildung, wurde im Vereinssaal eine gut gelungene große Obstsortenschau durchgeführt. Sie fand regen Anteil bei der Bevölkerung und auch Auswärtige und Fachleite zollten der Auswahl um dem Arrangement große Anerkennung.
Erstmalig beging die Kolpingsfamilie, wie überall im Lande, am 2.Adventssonntag den Gedenktag an den Gesellenvater. Der Tag wurde festlich gestaltet. Nach der Predigt des Präses über die Ideale Kolpings, stellten sich die Mitglieder mit dem Präses im Chorraum in einem Kreis auf, reichten einander die Hände und legten das Treuegelöbnis ab. Darauf erhielten sie die Kolpingsabzeichen. Am Abend vergnügten sich die Mitglieder mit ihren Angehörigen im Vereinssaal.
So war das Jahr 1950, es wurde vom Papst als das „Heilige Jahr“ ausgerufen, fruchtbar für den neuen Verein. Der lang ersehnte Wunsch, der Umwandlung des traditionsreichen Burschenvereins in die zeitgemäße Kolpingsfamilie ging reibungslos über die Bühne. Man fand eben in Schönau, nicht wie mancherorts Brachland, sondern bereits aufsprießende Saat vor. Es muss aber auch ergänzt werden, dass der eigentliche Initiator für das zukunftsorientierte Werk, P. Dr. Emil Ballweg war. Die Kolpingsfamilie nahm auch sofort ihre Aufgabe als Kulturträger der Gemeinde wahr: im Winterhalbjahr wurde Theater gespielt: und zudem fanden etliche lehrreiche Vorträge statt. Im darauf folgenden Jahr wurde zünftig „Fosenocht“ gefeiert. Bei der Jahresversammlung 1951 wurde beschossen, monatlich Mitgliederversammlungen abzuhalten.
Im April 1951 verstarb Burgermeister L. Theodor Reubelt, ein engagiertes Mitglied des Kath. Burschenvereines, ein Kämpfer, der auch während der Nazizeit von seiner christlichen Haltung und Gesinnung keinen Hehl machte.

Bannerweihe:

Das Fest der Weihe des Kolpingsbanners wurde zu einem Festtag für die ganze Gemeinde. Ein großer Fackelzug am Vorabend des 1. Juli 1951 leitete die Festlichkeiten ein. Hell schmetterte der Weckruf der Musikkapelle in den prächtigen Sonntagmorgen. Geschlossen gingen die Kolpingsöhne in der Frühe zur Kommunion. (Damals wurde separat am frühen Morgen kommuniziert) Ab 7 Uhr wurden die Gastvereine an den drei Ortseingängen mit Musik eingeholt und es fanden sich 30 Vereine aus der näheren und weiteren Umgebung ein. Die Festmesse fand am Kreuzmal am Kirchbergaufgang statt und wurde vom Generalvikar Fuchs zelebriert. Der anschließende Weiheakt wurde durch Chorgesang der Lebenhaner Klosterschüler musikalisch umrahmt. Vor dem Rathhaus hieß danach Altsenior Andreas Zirkelbach die Gastvereine willkommen. Ein großer, prächtiger Festzug zog nach der Andacht durch das geschmückte Dorf zum Festplatz (hinter dem jetzigen Anwesen von Baumbach Hans). Der Festredner, Landtagsabgeordneter Engelbert Hoffmann, (Oerlenbach) stellte die christliche Familie als Keimzelle der staatlichen Ordnung heraus. Am Abwechslungsreichen Programm stand auch ein Laienspiel und Tanzaufführungen der Volkstanzgruppe. Es war ein gelungenes Fest und zudem ein Treffpunkt der Rhönjugend.

Bilder von der Bannerweihe 1951:

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Aktivitäten der Kolpingsfamilie - neuer Vorstand:

In der Generalversammlung 1951 wurde die Vorstandschaft neu gewählt. Mit Bedauern nahm man zur Kenntnis, dass der rührige Motor des Vereins, Heinrich Schmalz bat, aus beruflichen Gründen von einer Wiederwahl seiner Person Abstand zu nehmen. Neuer Senior wurde Lukas Reubelt und in die Vorstandschat wurden Leo Reicher, Theo Stäblein, Gregor Zirkelbach und Heinrich Schmalz gewählt. Altssenior verblieb Andreas Zirkelbach und ihm zur Seite standen Ignaz Türk und Max Reubelt.
Das Jahr 1952 begann mit einer Landjugendtagung, verlief aber ansonsten ruhig. Der Verein zählte 33 Kolpings- und 41 Altkolpingsmitglieder. Die KF wurde von Lukas gut geführt und sie festigte ihren Ruf, als vorbildlicher Repräsentant der kath. Jugendbewegung der Rhön.
1953 gab es buntes Faschingstreiben, Maskentreiben auf den Straßen, „Altweibermühle“ und sonstigen Klamauk und dazu noch einen großen Faschingszug. Die Kolpingsöhne trugen auch einträchtig zur Abwicklung des Festbetriebes, anlässlich der Sportplatzeinweihung im Mai dieses Jahres bei.
Durch das Aufkommen der Landjungendbewegung wurde die Arbeit für Kolping auf dem Lande richtungsweisend. Es war ein arbeitsreiches Jahr und vor allem wurde eifrig am Ausbau des Heimes gearbeitet. Angeschafft wurden Tische, Klappstühle und Bühnenscheinwerfer. Der Jahresbericht verzeichnete 8 Monatsversammlungen, 7 Generalkommunion, 6 Vorstandschaftssitzungen, 6 Theaterabende, 7 Filmvorführungen, 9 Vortragsabende, 3 Feierstunden in der Kirche und einen Familienabend. Bei den meisten Zusammenkünften war der Präses anwesend.

Präses Dr. Ballweg nimmt Abschied:

Die Arbeiten im Heim gingen zügig voran. So wurde im Februar 1954 im Saal der Parkettboden verlegt.
Geschlossen mit Banner beteiligte sich die KF an der Wallfahrt der Pfarrgemeinde nach Schmalwasser, anlässlich des Marianischen Jahres.
Seit Juli war die Kolpingsfamilie verwaist, da Präses P. Dr. Emil Ballweg nach Brückenau versetzt wurde. Wegen seiner großen Verdienste um den Verein, beschloss die Vorstandschaft seine Ernennung zum Ehrenpräses.
Recht zahlreich nahm der Verein im September am Katholikentag in Fulda teil.
Im Oktober wurde dem, nunmehr hier tätigen Aushilfsseelsorger, P. Alfons Harnischmacher, das Amt des Präses übertragen.
Im Jahr darauf konnte durch einen Zuschuss vom Landwirtschaftsministerium, weiteres Mobiliar und ein Rundfunkgerät samt Plattenspieler angeschafft werden.
In der Generalversammlung 1955 stellte sich Lukas Reubelt nicht mehr für die Wiederwahl zur Verfügung. Zum neuen Senior wurde Reinhold Griebel gewählt. Als Altsenior verblieb Andreas Zirkelbach. Das Bestreben des scheidenden Seniors, ein schmuckes, gemütliches Heim zu schaffen, ist voll gelungen. Er selbst hatte dabei viel Arbeitsstunden geleistet, und dafür zollte ihm Präses P. Harnischmacher aufrichtigen Dank.
Das Patrozinium stand diesmal unter dem Zeichen der Einweihung des neuen Gemeindehauses, das „Haus der Bäuerin“. Die anwesende Prominenz, Landwirtschaftsminister Dr. Schögl und MdB Dr. Maria Probst, nahmen auch an der anschließenden Jugendkundgebung im Saale teil.
Das Jahr 1956 wurde von drei großen Ereignissen geprägt. Zunächst war es die Visitation durch den Bischof von Würzburg, Dr. Julius Döpfner. Das Dorf hatte aus diesem Anlass reichlichen Fahnenschmuck angelegt und der Oberhirte wurde am Ortseingang von allen katholischen Verbänden mit Bannern in Empfang genommen und mit Musik zum Kirchbergkreuz geleitet, wo er von Pfarrer Konrad Schlör und Bürgermeister Josef Zehe begrüßt wurde.
Zwei denkwürdige Hochfeste des Dorfes waren die Primiztage von zwei Söhnen der Gemeinde, der Neupriester Bernhard Griebel und Leander Zirkelbach, die an zwei hintereinander liegenden Sonntagen, am 15. und 22. Juli, festlich begangen wurden. Die Neupriester wurden jeweils mit Glockengeläut und Böllerschüssen am Dorfeingang empfangen. Die Primizämter wiesen so eine überfüllte Kirche auf, dass man die Messfeier, bei geöffnetem Kirchenportal, mit Lautsprecher nach außen übertragen musste. Im gleichem Monat feierte die Pfarrgemeinde mit den beiden Primizianten bei einem Familienabend im Kolpingsaal.
Zum Ende des Jahres begann ein „Ländliches Bildungsseminar“, das 10 Abende umfasste und von namhaften Fachleuten gehalten wurde.
Die KF ergänzte ihre Ausstattung durch einen Bildprojektionsapparat und daneben wurde die Bibliothek mit weiteren wertvollen Büchern ausgestattet. Auch wurden neue Kulissen zugelegt und eine neuer Ofen angeschafft.
In der Generalversammlung 1958 wurde der Antrag gestellt, beide Vorstandschaften, Kolping und Altkolping zusammenzulegen, um eine intensivere Vereinsarbeit zu erzielen. Die Anwesenden stimmten einhellig dem Antrag zu. Auch wurden langjährige Mitglieder geehrt und Johann Schmitt, anlässlich seiner Goldenen Hochzeit und Andreas Zirkelbach, wegen seiner verdienstvollen Arbeit um den Aufbau des Vereins, zu Ehrenmitgliedern ernannt. Bei der Neuwahl verblieb Reinhold Griebel als Senior und zum Altsenior wurde Rudi Stäblein gewählt.
Im November begannen die Vortragsabende des Eheseminars, die mit Einkehrtagen am 1. und 2. Fastensonntag 1959 zu Ende gingen. Der Verein legte sich einen Bücherschrank zu und durch Zuschüsse vom Kreis und Gemeinde konnte der Bücherstand aufgestockt werden. Die Bibliothek wird recht gut in Anspruch genommen. Im Laufe des Jahres wurden die sanitären Anlagen umgebaut und der Anschluss an die Kanalisation betätigt. Ferner wurden neue Fenster eingesetzt und die Tische mit Resopal überzogen.
Im Oktober beschloss die Vorstandschaft, Ausschank im Vereinssaal in eigener Regie zu führen und als Schankwirt stellte sich Gregor Zirkelbach zur Verfügung. Der Monatsbeitrag wurde auf 60 Pfennige erhöht.
In der Generalversammlung 1961 wurde beschossen, das 10-jährige Bestehen der Kolpingsfamilie und das 50-jährige Gründungsjubiläum des Burschenvereins, mit einen großem Fest zu begehen. Dazu wurde ein Festausschuss gebildet.

10 Jahre Kolpingsfamilie - 50 Jahre Buschenverein:

Es war ein denkwürdiger Tag, der 2. Juli 1961. Die vor 10 Jahren aus dem Burschenverein hervorgegangene, sich erfolgreich entwickelte Kolpingsfamilie, konnte ihr erstes Jubiläum feiern. Obwohl die eigentliche Kolpingsfamilie erst 10 Jahre besteht, kann sie dennoch eine traditionsreiche Vergangenheit aufweisen, da sie ja aus dem vor 50 Jahren gegründeten Kath. Burschen- und Männerverein hervorgegangen ist, dessen Gründung in das Jahr 1912 fiel. Den Auftakt zum Fest leitete eine abendliche Feierstunde bei Fackelschein an der Kriegergedächtniskapelle ein. Unter Böllerschüssen wurde der Toten und Gefallenen des Vereins durch Kranzniederlegung gedacht. Mit Fackelzug ging es dann zum Kommersabend ins Festzelt, wo Präses P. Harnischmacher nach der Begrüßung der Festgäste, den Werdegang des Vereins schilderte. Die Feier wurde durch Einsätze der Musikkapelle und der Gesangsgruppe von Kolping, musikalisch umrahmt. Ein musikalischer Weckruf schmetterte am Festtag in den strahlenden Sonntagmorgen. Die traditionelle Kirchenparade führte ins Festzelt, wo Diözesanpräses Dr. Max Rößler, unter Assistenz von P. Dr. Ballweg und P. Harnischmacher ein levitiertes Festamt zelebrierte. Ein Standkonzert der Musikkapelle vor dem Rathaus beschloss den Vormittag. Ein großer Festzug, mit vielen Gastvereinen, bewegte sich am Nachmittag durch das prächtig geschmückte Dorf zum Festzelt, wo der Festredner, Bezirkspräsident Dr. Weiß, eine zündende Ansprache hielt und auch der Schirmherr, Landrat Albert Miller und MdB Dr. Maria Probst Grußbotschaften entboten.

Viele Arbeiten am Heim - Präses P. Harnischmacher:

Im Oktober 1961 weilte eine Vereinsabordnung in Gummersbach bei Köln, der Heimat des Präses, aus Anlass des dortigen Kolpingsfestes.
Der Beitrag wurde im folgenden Jahr auf 8 DM pro Jahr angehoben. Auf Erntedank fand erstmalig eine Segnung aller Fahrzeuge des Ortes am Sportplatz statt.
Das Jahr 1963 war wieder recht arbeitsreich. Das Heim erhielt eine Heiz- und Klimaanlage, die 6.210,- DM verschlang. Die Mitglieder leisteten bei der Ausschachtung des Kellers 1.110 freiwillige Stunden. Die Unterkellerung schlug mit 1.660,- DM zu Buche.
Im September 1964, nach 10-jähriger Seelsorgetätigkeit, nahm Präses P. Harnischmacher bei einem Familienabend Abschied von der Pfarrgemeinde und Kolpingfamilie. Am Kolpinggedenktag bei der Familienfeier wurde der, nunmehr für Schönau eingesetzte Seelsorger, P. Johannes Schroers, auch Missionar der Hl. Familie, als neuer Präses vorgestellt.
Im Jahr darauf 1965 gab es Neuwahlen, bei denen Manfred Zirkelbach zum Senior gewählt wurde und Rudi Stäblein weiterhin als Altsenior verblieb. Manfred Zirkelbachs Seniorat dauerte aber nur ein Jahr da er seinen Wehrdienst ableisten musste. Für die Übergangszeit stellte sich nochmals Reinhold Griebel als Senior zur Verfügung.

Wechsel des Präses - Erwerb des Gebäudes:

Die Zeiten waren damals turbulent. Kaum dass er in der Pfarrgemeinde und bei Kolping warm geworden ist, wurde 1967 Präses P. Schroers versetzt und im Rahmen eines Familienabends, verabschiedet. Zum Kolpinggedenktag konnte man den neuen Präses, P. Winfried Schmidt, begrüßen.
1968 standen wieder Wahlen an, bei denen Bernhard Reubelt, das Vertrauen als Senior erhielt. Durch den Zugang der Musikkapelle, erhöhte sich der Mitgliederstand auf 89. Erfreulich, dass dadurch auch 19 Jugendliche zugewandert sind.
Im Jahre 1970 wurde der Beschuss gefasst, das Gebäude (im Erdgeschoss früher Dreschhalle und Lagerhaus und im Obergeschoss das vereinseigene Heim) vom derzeitigen Eigentümer, der Volksbank käuflich zu erwerben. Der Ankauf kam dann im Jahr darauf zum Tragen und die Kosten beliefen sich bei 5.500,- DM. Inzwischen wurde auch die Kolpingsfamilie in das Vereinregister beim Amtsgericht eingetragen. Bevollmächtigt für den Verein wurden der jeweilige Senior und Altsenior, wobei jedem Einzelprokura erteilt wurde.
Die Neuwahl der Vorstandschaft brachte keine wesentlichen Veränderungen. Die bedeutendste Maßnahme war das Verputzen, des seit dem 1. Oktober gänzlich in Vereinsbesitz gekommenen „Kolpinghauses“. Der gesamte Außenputz wurde in Freiwilliger Arbeitsleistung von den Mitgliedern getätigt. An der Giebelseite wurde das Bildnis des Gesellenvaters, mit Anschrift „Treu Kolping“ gemalt.
Im Jahre 1973 fanden die Kolpingsöhne den Mut, eine große Maßnahme durchzuführen: die Saalerweiterung, Modernisierung der sanitären Anlagen und Ausbau der Wirtschaftsäume. Durch Entgegenkommen des Nachbarn, wurde zusätzliche Grundfläche erworben dun durch erfolgten Anbau, konnten Gruppenraum, Schänke und Toiletten aus dem Saal herausgerückt werden und so eine Saalerweiterung vorgenommen werden. Im Erdgeschoss wurden dann moderne Toilettenanlagen, Waschräume und eine Garderobe errichtet. Das Obergeschoss beherbergt künftig neben dem Saal, einen Sitzungssaal, durch eine Schiebetür getrennt, die Schänke und Küche. Zünftig wurde das Richtfest. Zu dem Altsenior Rudi Stäblein eingeladen hatte, gefeiert. In diesem Jahr gab es nur wenige Veranstaltungen, da die Mitglieder zu sehr mit der Baumaßnahme beansprucht waren. Im darauf folgenden Jahr widmete man sich der Innenausstattung des Heimes. Seit 1975 ist die Kolpingkapelle eine Abteilung der KF mit eigener Vorstandschaft und Kasse. Der jeweilige Vorstand wird als gleichberechtigtes Mitglied der Vorstandschaft der Kolpingsfamilie bestätigt. Im Saal wurde in diesem Jahre eine stationäre Lautsprecheranlage installiert. Auch Mädchen haben nunmehr Zugang zum Verein.

Ehrung von Kolpingjubilaren - großes Heimatfest:

Die Jahreshauptversammlung am 2. Adventssonntag 1979, war wohl die glanzvollste seit der Gründung. Mit der Gedenkfeier an Adolph Kolping verband man im Rahmen einer Festversammlung die Ehrung von Jubilaren und lud dazu auch die Angehörigen ein. Der adventlich geschmückte Kolpingsaal bot eine Prächtige Kulisse und Kolpingkapelle und Männerchor sorgten für musikalische Umrahmung. Neben dem Präses und dem Bürgermeister, galt der Willkommensgruß Ehrenpräses Dr. Emil Ballweg. Es wurden 34 Mitglieder für 25-jährige, teils auch noch längere Vereinstreue, durch Überreichung des Silbernen Ehrenzeihens und Urkunde des Kolpingwerkes, durch Präses P. Schmidt geehrt. P. Dr. Ballweg erhielt für seine Verdienste als Erinnerungsgeschenk ein Bronzerelief von Schönau.
Im Jahre 1980 wurde im Heim eine neue Heizung installiert und seit diesem Jahre wird wieder zünftig „Kermes“ mit Plantanz, „Hofroi“ und „Göckerschlag“ gefeiert.
1981 wurden recht festlich die silbernen Priesterjubiläen von P. Bernhard Griebel und Pfarrer Leander Zirkelbach begangen.
Am 5. August 1982 verstarb Altsenior Rudi Stäblein. Nahezu 25 Jahre hatte er mit großem Idealismus und Tatkraft sein Amt verwaltet und in selbstloser Weise dem Verein gedient. Bei allen Baumaßnahmen war er der treibende Motor uns sein Rat war stets geschätzt. Sein Tod war für die Kolpingsfamilie ein schmerzlicher Verlust.
1982 stand im Zeichen des 1. Heimatfestes, eines wahren „Bilderbuchfestes“ vom 4. bis 5. September. Initiatoren waren die Fosenöchter, die sich der Pflege alten Brauchtums zur Aufgabe machten, doch die gesamte Kolpingsfamilie trug einträchtig zum Gelingen bei. In einer großen Schau wurde am Sportplatz die Arbeitswelt vergangener Generationen anschaulich demonstriert. Ein bunter Festzug, mit „Rhönbauern und Bäuerinnen“ in ihren alten Monturen und Trachten, samt früheren Gerätschaften, zog durch das Dort und beim Festabend gab es reichlich Folklore. Das Dorf erlebte einen Massenansturm von Besuchern wie noch nie.

Bilder von den Heimatfesten:

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Renoviertes Kolpinghaus wird eingeweiht- 20 Jahre

Kolpingkapelle:

Der vollendete Um- und Ausbau des Kolpinghauses, das auf Christi Himmelfahrt 1983 seine kirchliche Segnung erhielt, war Grund zur Ausrichtung eines Festes, das vom 12. bis 15. Mai gefeiert wurde. Das Haus erfüllt jetzt allen Anforderungen eines modernen Gemeinschaftshauses und dient somit der ganzen Ortsbevölkerung. In vielen Arbeitsstunden der Mitglieder entstand zuletzt im Erdgeschoss, wo sich früher die Dreschhalle befand ein weiterer gemütlicher Raum, der vor allem von den musischen Gruppe rege in Anspruch genommen wird. Vier Jahre zog sich der große Um- und Ausbau dahin und verschlang 160.000,- DM. Zugleich mit dem Einweihungsfest verband man das 20-jährige Bestehen der Kolpingkapelle.
Der Festgottesdienst auf Christi Himmelfahrt begann mach alter Tradition mit einer Kirchenparade, die diesmal, durch die beim Heimatfest aus der Taufe gehobenen Trachtengruppe, optisch bereichert wurde. Nach dem Amt nahm Kuratus P. Schmidt die Weihehandlung des Hauses vor.
Viel Prominente, Schirmherr des Festes war MdL Hahns Böhm, wohnten dem Festakt bei. Ein erwähnenswertes Kuriosum war, dass von den befreundeten Heider Musikanten ein Jungbulle gestiftet wurde, den heimischen Metzger geschaltet und zerlegt hatten und er dann in Form von Braten und Gulasch als Ochsenschmaus zum Mittagsessen angeboten wurde. Ein bunter Festzug zog am Nachmittag durch die Dorfstrassen zum Heim. Die Heider Musikfreunde waren mit großem Gefolge vertreten und trugen auch tüchtig zur Gestaltung des Festes bei. Großen Zuspruchs erfreute sich am Samstag der Heimatabend mit Folklore, Theater und lustigen Auftritten, musikalisch umrahmt von beiden Kapellen.
1984 löste Lothar Stäblein Bernhard Reubelt als Senior ab. Seit 1966 führte Gregor Märkert gewissenhaft die Kassengeschäfte und durch das angelegte Journalbuch wird exakte Führung und übersichtlicher Einblick in die Kassengeschäfte vermittelt.
Da nunmehr auch weitere Gruppen dem Verein angegliedert sind, legte er bei den Generalversammlungen nicht nur den Kassenbericht des Hauptvereins vor, sondern gab auch Einblick in die Bilanz der Gruppen.
Der Senior zollte dem scheidenden Kassier aufrichtigen Dank für seine selbstlose und gewissenhafte Tätigkeit. In diesem Jahr wurde die Kassenverwaltung seinem Sohn Eberhard, einem Bankfachmann, übertragen.
Im gleichen Jahr führten die Fosenöchter die „Schnitternte von Anno – dazu - mal“ vor und auf Erntedank demonstrieren sie am Sportplatz das Dreschen mit Dreschflegeln und den Drusch mit der alten Dreschmaschine.
Natürlich verlockte diese Schau sehr viele Zuschauer.
Große Anerkennung fand das Theaterstück der Laienspielgruppe, aus dem Leben des hl. Bruders Klaus von der Flüe, unter der Regieleitung von Walter Vey.
Beim Familienabend am Kolpinggedenktag wurde Brauereiinhaber Ulli Drill, ein großer Förderer des Vereins, zum Ehrenmitglied ernannt.
1985 stieg die Mitgliederzahl auf 267 an, darunter waren 81 unter 18 Jahren. Der Verein legte sich neue Kulissen und Sitzkissen für die Stühle zu und ist seit Mitte des Jahres auch telefonisch zu erreichen.
Das Jahr darauf war wieder ein Arbeitsjahr. Im Erdgeschoss wurde nunmehr eine Küche errichtet und so kann die Benutzung der Gasträume im unteren Trakt für Familienfeiern angeboten werden.

Zweites Heimatfest - ein Riesenerfolg:

Das 1987 veranstaltete Heimatfest war ein Riesenerfolg. Es schlug alles bisher Dagewesenes in den Schatten. Es lief vom 18. bis 21. September und war eine machtvolle und gelungene Demonstration Rhöner Geselligkeit, verbunden mit Nostalgie- und Folkloreschau. Der Kommersabend stand unter dem Zeichen: 75 Jahre Kolpingsfamilie und 80 Jahre Gesangsverein – Kolpingchor.
Das Festamt in Konzelebration, hielten Ehrenpräses P. Dr. Ballweg mit P. Bernhard Griebel und Kuratus P. Schmidt. Großartigen Eindruck, vor einem Massenansturm von über 5.000 Besuchern, hinterließ der farbenfrohe Festzug mit 50 Trachtenvereinen, allerlei sonstigen Gruppen, 12 Musikkapellen und originellen Wagen, vollgespickt mit alten Gerätschaften und Szenen von früheren ländlichen Fertigungsmethode.
Das anschließende Festprogramm lief zweigleisig: im Festzelt und am Sportplatz, wo gezeigt wurde, wie die Vorfahren früher „hantierten“.
Auch die Arbeiten an der alten Dreschmaschine von 1920 wurden veranschaulicht.
Die Organisation lag in den Händen der Fosenöchter, natürlich unter Mithilfe der Vereinsmitglieder und die Hauptregie managte vortrefflich Manfred Zirkelbach.

Neuer Senior -Beginn der jährlichen Fußwallfahrten

Brisantester Punkt der Generalversammlung 1988, war die Neuwahl des Seniors. Der im Jahr zuvor gewählte Senior Lothar Stäblein, trat kurz nach der Wahl zurück, da gewisse von seinen Vorschlägen nicht akzeptiert wurden. Durch die Vakanz wurde Altsenior Reinhold Griebel (seit 1983 im Amt) mit der Wahrung der Geschäfte als Vorstand beauftragt. In seinem Jahresbericht konnte er einen erfreulichen Mitgliederanstieg verzeichnen. Der Stand betrug 269, davon 76 Jugendliche. Aus den Berichten der fünf Vereinsgruppen, der Kolpingkapelle, des Kolpingchores, der Trachtengruppe, der Fosenöchter und der Jugendgruppe „Music – session - crew“ konnte entnommen werden, das die Kolpingsfamilie das gesamte kulturelle und gesellige Leben in der Gemeinde bestreitet und auch ein guter Repräsentant in der Öffentlichkeit ist.
In der erfolgten Neuwahl wurde Manfred Zirkelbach mit überwiegender Mehrheit zum Senior gewählt. Er kündigte gleich, gemäß einem Versprechen, das Hauptereignis des Jahres, die Fußwallfahrt nach Altötting, an.
Die große Wallfahrt vom 10. bis 23. April 1988, zur Gnadenstätte Altötting, in 13 Tagesetappen zurückgelegt, von den Wallfahrtleitern Manfred Zirkelbach und Werner Kiesel hervorragend organisiert, war ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis. Darüber eigener Bericht.
Mit einer Feier beging man den 50. Geburtstag des Präses, Kuratus P. Schmidt. Nach einer feierlichen Abendandacht, gab man ihm zu Ehren ein Festbankett im Kolpingsaal.
Das Silberne Priesterjubiläum von Kuratus P. Schmidt, im Jahr darauf, war ein Festtag der ganzen Gemeinde.
Fünf Priester hielten in Konzelebration das festliche Eucharistieamt in der geschmückten Kirche. Unter den Zelebranten war sogar der General der Ordensgemeinschaft der hl. Familie, P. Egon Gärber von Rom. Die Gäste wurden tagsüber im Kolpingheim bewirtet und beim Familienabend erfolgte die Gratulationscour der Ortsgremien und Vereine.
Am Kolpinggedenktag des Jahres 1989 wurde bei einem abendlichen Festgottesdienst, in Anwesenheit des Diözesanpräses, Hans Herderich, das neue Kolpingbanner geweiht. Mit Fackelzug ging es von der Kirche zum Heim, wo ein umfangreiches Programm, sogar der Besuch von „St. Nikolaus“, dem Familienabend füllte.
Die Jahreswallfahrt beschränkte sich diesmal auf einen Ein – Tages - Pilgerzug zum Gnadenort „Maria Ehrenberg“.
1990 war die Jahreswalfahrt schon etwas strapaziöser. Man wählte Vierzehnheiligen als Wallfahrtsort. Wallfahrtsleiter Werner Kiesel, der nicht nur die Pilgergarnitur und das Tragegestell für die Opferkerze fertigte, schnitzte diesmal eine kunstvolle Tragestange mit den 14 Nothelfern.
Im gleichen Jahr feierte man am 1. Mai das Silberne Priesterjubiläum von Pfarrer Gerhard Zirkelbach. Das Jubelamt hielt er gemeinsam mit Kuratus P. Schmidt und seinem Bruder, Dr. Leander Zirkelbach, der auch der Festprediger war. Beim Familienabend entboten Heimatgemeinde samt Vereinen ihre Glückwünsche.
Auf Kosten der Gemeinde ließ die Kolpingsfamilie, die aus dem Jahre 1905 stammende Fahne des ehemaligen Krieger- und Veteranenvereins, bei der gleiche Firma, die sie damals fertigte, Kunststickerei Buri, Würzburg, restaurieren. Die Vereinsmitglieder stellten sich uneigennützig in den Helferdienst bei den Feierlichkeiten, anlässlich der Freigabe der Umgehungsstraße für den Verkehr, am 29. September 1990 und sorgten dabei für das leibliche Wohl in der Werkhalle von Franz Türk.
1991 wallte man in drei Tages – Etappen nach Maria Buchen bei Lohr.
Die Fosenöchter hatten in diesem Jahr mit großem Einsatz und Kosten das Umfeld und den Aufgang zur Marien Grotte saniert. Zu Maria Himmelfahrt war das Werk vollendet und es fand eine große Lichterprozession statt.
Mit großer Beteiligung nahm man am Begräbnis von P. Bernhard Griebel in Biesdorf/Eifel, teil.
Ein unvergessliches Erlebnis war für eine Abordnung der KF, die Teilname an der Seligsprechung von Adolph Kolping durch Papst Johannes Paul II, in Rom.
Die Wallfahrt der Kolpingsfamilie führte 1992 in vier Tagesetappen nach Walldürrn. Beeindruckend war dabei die eine Etappe als Schiffswallfahrt am Main.
Mit großem Kostenaufwand und eifriger Mitarbeit der Mitglieder, wurde das Heim außen renoviert und sämtliche Räumlichkeiten aufgefrischt.
1993 war wieder ein Wahljahr. Manfred Zirkelbach, mit großer Stimmenmehrheit gewählt, stellte sich wieder als Senior (1. Vorstand) zur Verfügung. Sein Stellvertreter wurde Rudolf Zehe. Erfreulicherweise sind auch jüngere in die Vorstandschaft gerückt.
Die Wallfahrt ging diesmal zur Talkirche bei Münnerstadt. Nach langer Abstinenz wurde im Herbst auch wieder Theater gespielt.
25 Mitglieder nahmen an der Diözesanwallfahrt der KF nach Köln, zum Grab Adolph Kolpings, teil.
1994 führte die Wallfahrt an vier Pilgertagen, nach Schmerlenbach bei Hösbach.
Nachdem schon zuvor die wertvolle Kriegervereinsfahne auf Kosten der Gemeinde restauriert wurde, ließ 1992 der Verein die Traditionsfahne des Gesangsvereins aus dem Jahre 1907 auffrischen. Die Kosten beliefen sich auf 5.500,- DM. Schließlich wurde ein Jahr darauf die Burschenvereinsfahne vom Jahre 1913 restauriert. Die Fahnen wurden sichtbar in einem Glasschrank im Heim deponiert.

Neue Satzung der Kolpingsfamilie - kein Einklang

mit der Zentralverbandes:

1995 führte, die vorläufig letzte Wallfahrt, unter großer Beteiligung nach Ipthausen, bei Bad Königshofen, zur Mariengnadenkirche.
In der Jahreshauptversammlung konnte Vorsitzender Manfred Zirkelbach über einen weiteren Anstieg der Mitgliederzahl auf 331 (davon 86 Kinder und Jugendliche) und über die überaus gute Inanspruchnahme des Heimes berichten. Große Debatten löste die Vorlage der neuen Ortssatzung aus. Sie wurde in den zurückliegenden Monaten neu überarbeitet, da die alte aus dem Jahre 1970 nicht mehr zeitgemäß war. Da aber im gleichen Jahr auch der Zentralverband neue Statuten erlassen hatte, musste man versuchen, beide zu integrieren. Der Diözesanverband hatte bei der Vorlage der örtlichen Satzung, zwei wesentliche Punkte nicht akzeptiert. Gemäß der Schönauer Abfassung, soll bei Auflösung des Vereins, das Vermögen an die örtliche katholische Kirchenstiftung fallen und nicht wie in der Musterfassung, an das Kolpingwerk Deutschland. Ferner besteht die örtliche KF darauf, dass über die Mitgliedschaft beim Kolpingwerk in Köln, das Mitglied selbst entscheiden kann.

Manfred Zirkelbach stellte sich nicht mehr zur

Wiederwahl:

Bei der Jahreshauptversammlung 1996 gab Vorsitzender Manfred Zirkelbach eine umfassende Rückschau auf das verflossene Jahr. Der Mitgliederstand bewegt sich bei 325, wobei 81 Jugendliche unter 18 Jahren sind. Das Heim ist nach wie vor mit Proben und Sitzungen der Gruppen, Veranstaltungen aller Art, aber auch durch Nachmittage und Abende anderer Gremien stark frequentiert und täglich belegt. Als „unendliche Geschichte“ bezeichnete er das Thema Vereinssatzung. Die Aussprachen beim Diözesanverband waren diesbezüglich kompromisslos und somit erfolglos. Der erste Vorschlag, alle Mitglieder in Köln zu melden, war von vorneweg nicht akzeptabel und der zweite, man sollte eben zwei Vereine führen, eine Kolpingsfamilie e. V. und einen Kolpingsträgerverein, wurde von der örtlichen Vorstandschaft einmütig abgelehnt. Fazit: der Verein muß mit der gegenwärtigen Situation leben und zudem floriert es auch gut. Wie in den Vorjahren, besuchte Manfred Zirkelbach als Vereinsnikolaus Dorffamilien und erfreute so die Kinder. Beim anschließenden Dank an alle Gruppen für ihre selbstlosen Einsätze und auch den freiwilligen Helfern für die Verrichtung der Vereinsdienste, hob er besonders einen hervor, Reinhold Fuß, der bei allen Bau- und Renovierungsaktionen mit großem Eifer dabei war. Im Namen der Vorstandschaft ernannte er ihn zum Ehrenmitglied.
Die Freude über die vielen Aktivitäten, die in den Berichten der Gruppe zutage kamen, wurde vom Desaster bei der Neuwahl der Vorstandschaft überschattet. Der bisherige Vorsitzende Manfred Zirkelbach, der sich während seiner achtjährigen Amtsperiode für den Verein stark engagiert hatte, stellte sich nicht mehr zur Wiederwahl und die Wahl eines Nachfolgers blieb erfolglos, da sich von den Älteren keiner zur Verfügung stellte und die Jüngeren sich noch nicht reif dazu fühlten. Nach zwei erfolglosen Wahlgängen wurden die Wahlhandlungen abgebrochen und 2. Vorsitzender Rudolf Zehe erklärte hierauf, die gesamte Neuwahl der Vorstandschaft laut Satzung, in vier Wochen, am 25. April neu anzuberaumen.

Reinhold Griebel stellt sich als Überbrückung zur

Verfügung:

Nach der Eröffnung der außerordentlichen Generalversammlung durch Rudolf Zehe, gab Kassier Eberhard Märkert eine Erklärung ab, in der er auf die Wichtigkeit der Wahl hinwies, denn es wäre undenkbar, wenn ein so gut florierender Verein ohne Führungskopf dastünde. Nach etlichen Abfuhren bei Gesprächen mit Mitgliedern, erbarmte sich ein altbewährtes Vorstandschaftsmitglied, aus Mitsorge um Weiterentwicklung des Vereins und stellte sich zur Überbrückung als Kandidat zur Verfügung: Reinhold Griebel.
Die anschließende Wahl ging dann reibungslos über die Bühne. Reinhold Griebel wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt und erntete dafür großen Beifall. 2. Vorsitzender wurde Christoph Vey, Kassier Eberhard Märkert, Schriftführer Volker Kiesel und Beisitzer, Toni Reubelt, Rudolf Zehe, Wolfgang Schumm, Bernhard Reubelt, Harald Gans und Uwe Neubauer.

Generationswechsel an der Vereinsspitze:

Bei der Jahreshauptversammlung 1999 konnte Reinhold Griebel einen Anstieg der Mitgliederzahlen auf 344 bekannt geben. Das Heim ist nach wie vor Kommunikationszentrum in der Gemeinde. Sowohl die Termine und Veranstaltungen der aktiven Gruppen als auch die der kirchlichen Veranstaltungen und der Seniorenbetreuung, werden im Heim abgewickelt. Für dieses Jahr kündigte er einen Erweiterung und Modernisierung der Küche an. Eberhard Märkert stattete das letzte Mal den Kassenbericht ab. Vor 15 Jahren (1984) hatte er die Kassengeschäfte von seinem Vater Gregor, übernommen und sie vorbildlich und gewissenhaft, getreu seinem Beruf als Bankfachmann, getätigt. Daneben sorgte er auch für den Einkauf, den er aber weiter besorgen werde. Präses P. Winfried Schmidt dankte den beiden Idealisten und zudem dem Verein, dass während er Kirchenrenovierung im Jahre 1998, die Gottesdienste im würdigen Rahmen des Kolpingheimes stattfinden konnten.
Bei der anschließenden Wahl wurde mit großer Mehrheit der 22-jährige Christoph Vey zum 1. Vorsitzenden, Rudolf Zehe zum Stellvertreter, Paul Türk zum Kassier, Volker Kiesel zum Schriftführer und Bernhard Reubelt, Toni Reubelt, Klemens Walter, Eberhard Märkert, Harald Gans und Bernd Arnold, zu Beisitzern gewählt.

50 Jahre Kolpingsfamilie:

Den traditionellen Gedenktag zu Ehren des Gesellenvaters Adolph Kolping, am 9. Dezember 2001, nahm die Kolpingfamilie zum Anlass, an die Gründung des örtlichen Vereins vor 50 Jahren zu erinnern. Aus verschiedenen Gründen musste das vorgesehene Jubiläumsfest zweimal abgesagt werden. Im festlichen Rahmen konnte 1. Vorsitzender Christoph Vey neben den zahlreich erschienenen Mitgliedern mit ihren Ehegatten, auch den ersten Senior der Kolpingsfamilie vom Jahre 1950 , der zuvor der letzte des Burschenvereines war Heinrich Schmalz begrüßen.
Vey gab zunächst einen umfassenden Überblick über den Werdegang des Jubelvereines in den 50 Jahren und anschließend streifte Heinrich Schmalz die damaligen Turbulenzen beim Zustandekommen der Gründung. Er erinnerte an den großen Fürsprecher auf kirchlicher Seite, Dr. Max Rössler und die denkwürdige Begegnung mit dem damaligen jungen Bischof von Würzburg, Dr. Julius Döpfner, mit dem er die Problematik eingehendst besprochen hatte. Er freute sich, dass die damals ausgestreute Saat so gute Früchte getragen hat und dass die Kolpingsfamilie seines Heimatortes durch ihre vielfältigen Aktivitäten auf dem kulturellen und geselligen Gebiet einen guten Namen in der Diözese besitze. Er nannte auch die drei großen „Säulen“ als die Motoren bei der Gründung: Präses P. Dr. Emil Ballweg, Altsenior Andreas Zirkelbach und Oskar Griebel. Die jungen Kolpingsöhne und Schwestern, als jetzige Träger des Vereins, forderte er auf, im Eifer nicht nachzulassen und schloss seine Ausführungen mit dem Zitat: „Was taugt das Erbe, wenn es keine Erben gibt. Doch in Schönau gibt es sie“, fügte er hinzu. Auch Bürgermeister Walter Vey lobte den Verein als Botschafter der Gemeinde über die Landkreisgrenzen hinaus, zollte allen Verantwortlichen und Aktiven in den letzten 50 Jahren Dank und spornte die junge Generation an, sich in diese lebendige und blühende Familie einzubinden und den Verein in die nächst Generation zu tragen.
Umrahmt wurde der Festabend durch musikalische Beiträge der Kolpingkapelle unter Leitung von Helmut Zirkelbach, sowie des Kolpingchores und der Trachtengruppe unter der Stabführung von Werner Kiesel.
22 Gründungsmitglieder wurden bei der Jubiläumsfeier durch Überreichung der Ehrennadel und Dankesurkunden der Kolpingsfamilie geehrt. Es waren dies:
Siegfried Baumbach, Willy Freund, Reinhold Fuß, Albert Griebel, Elmar Griebel, Hermann Griebel, Reinhold Griebel, Eduard Krammer, Gregor Märkert, Gerhard Mölter, Longing Mölter, Oswald Nöth, Emil Reubelt, Friedbert Reubelt, Heinrich Stäblein, Martin Türk, Wolfgang Vey, Alfred Zehe, Edmund Zehe, Erwin Zirkelbach, Felix Zirkelbach und Gregor Zirkelbach.
Daneben erhielt Werner Kiesel für seine besonderen Verdienste um die musischen Gruppen und die Fosenöchter Dankurkunde und ein Geschenk.
Im Jahre 2004 wurde das Nachbarwohnhaus von Burkard Schmitt gekauft.

Gruppen der Kolpingfamilie:

In der Kolpingsfamilie sind fünf Unterabteilungen (Gruppen) integriert, die sich selbst verwalten und untereinander ihre Vorstandschaft wählen. Der jeweilige Vorstand der Gruppe wird von der Generalversammlung als ordentliches Mitglied der Vereinsvorstandschaft bestätigt:

Stand 2005:
Kolpingkapelle: Michael Reubelt
Kolpingchor: Franz Stumpf
Trachtengruppe: Monika Rothen
Fosenöchter: Klemens Walter
Jugendgruppe: Sabrina Rocco

Vorstände der Kolpingsfamilie:

3. September 1950 bis 1951 Senior:
* Heinrich Schmalz

3. September 1950 bis 1957 Altsenior:
* Andreas Zirkelbach

1951 bis 1955 Senior:
* Lukas Reubelt

1957 bis 1982 Altsenior:
* Rudi Stäblein

1955 bis 1965 Senior:
* Reinhold Griebel

1965 bis 1967 Senior:
* Manfred Zirkelbach

1967 bis 1968 Senior:
* Reinhold Griebel

1968 bis 1983 Senior:
* Bernhard Reubelt

1983 bis 1987 Senior:
* Lothar Stäblein

1983 bis 1988 Altsenior:
* Reinhold Griebel

1987 bis 1988 Senior:
* Reinhold Griebel

1988 bis 1996 1. Vorsitzender:
* Manfred Zirkelbach

1996 bis 1999 1. Vorsitzender:
* Reinhold Griebel

Seit 28. März 1999 1. Vorsitzender:
* Christoph Vey





Quellennachweis

Chronik der Gemeinde Schönau an der Brend (Vorder

"Chronik der Gemeinde Schönau an der Brend"

(C) Copyright by Gemeinde Schönau an der Brend. Nachdruck auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Gemeinde gestattet. November 2005

Herausgeber: Gemeinde Schönau an der Brend

Verfasser: Edurad Krammer mit Beiträgen von Birgit Schmalz und Bürgermeister Walter Vey

Bildnachweis: Walter Vey und Privat

Herstellung: Rötter Druck und Verlag, 97616 Bad Neustadt a.d. Saale


Radaktion der Kolpingsfamilie Schönau a.d. Brend bedankt sich, für die Erlaubnis der Veröffentlichung einzelner Beiträge auf unserer Website.

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