2009-04-08 Mainpost

Die Fosenöchter fühlen sich allein gelassen

Nahezu fertiggestellt ist das K2, ein ehemaliges Wohnhaus in direkter Nachbarschaft zum Kolpingheim, in dem auch ein Jugendtreff für die Schönauer Dorfjugend eingerichtet wurde. FOTO Zirkelbach

SCHÖNAU
Die Fosenöchter fühlen sich allein gelassen
Vorstand der Kolpingsfamilie heftig kritisiert
(zir) Die Kolpingsfamilie Schönau ist ein in der oberen Rhön bekannter und anerkannter Verein der Brauchtums- und Kulturarbeit. Trotz Erfolgen im vergangenen Jahr, hagelte es auch teilweise harsche Kritik in Richtung Vereinsführung.

Der Vorsitzende Christoph Vey legte in der Hauptversammlung durchaus respektable Zahlen vor. Schließlich ist die Kolpingsfamilie inzwischen der mitgliederstärkste Verein in der Gemeinde. Zu den 326 Mitgliedern zählen mehr als 50 Jugendliche unter 18 Jahren, ein Verdienst der seit vielen Jahren in der Jugendarbeit äußerst aktiven Musik-Session-Gruppe. Vey stellte fest, dass der Jugendraum im sogenannten K2, dem Nebengebäude des Kolpingheims, nunmehr fertiggestellt ist und von den Jugendlichen des Dorfes auch gut angenommen wird. Mit der für die Gemeinde arbeitenden Sozialpädagogin Ingrid Dreisch haben die jungen Leute inzwischen eine Hausordnung erstellt, bisher laufe der Betrieb ganz prima.

Die Renovierungsarbeiten an den Musiker- und Fosenöchterräumen konnten ebenfalls vorangebracht werden. Der Neubau eines Schuppens und die Anbringung eines Schleppdachs ermöglichen für die Zukunft mehr Lagermöglichkeiten.

Bei der Altkleidersammlung in Schönau und Burgwallbach kamen 2000 Kilogramm zusammen. Seit Jahren werden zu Weihnachten süße Päckchen gesammelt, 2008 waren es wieder über 200, welche auf den Weg zu Waisenhäusern in Rumänien gebracht wurden.

Trotz eines deutlichen Minus in der Kasse ist die Finanzlage nach den Worten des Kassiers Eberhard Märkert sehr ordentlich. Verursacht wurde das Defizit vor allem durch die gestiegenen Energiekosten und durch verstärkte Investitionen am K2.

Bei der Aussprache sparten vor allem die Fosenöchter nicht an Kritik am Führungsstil der beiden Vorsitzenden Christoph Vey und Klemens Walter. Man fühlte sich des Öfteren allein gelassen, es würde mehr gegeneinander als miteinander gearbeitet. Elmar Reubelt, seit letztem Jahr Vorsitzender der Gruppe Fosenocht, machte geltend, dass das Wort„Familie“ doch als Prädikat im Vereinsnamen stehe und Harald Gans hielt den beiden Vorsitzenden vor, dass die Familie doch nur funktionieren könne, „wenn Vater und Mutter“ (1. und 2. Vorsitzender) ihren Führungsverpflichtungen auch nachkämen.

Christoph Vey räumte gleich zu Beginn eigene Nachlässigkeiten ohne große Umschweife ein, entschuldigte seine mangelnde Präsenz mit beruflicher Belastung und einem erlittenen Unfall im letzten Sommer. Allerdings machte er auch geltend, dass der Verein aus über 300 Mitgliedern bestehe und nicht nur aus dem Vorstand und einigen wenigen Mithelfern aus den Gruppen. „Wir müssen alle an einem Strang ziehen“, nur so sei ordentliches Arbeiten für alle möglich, mahnte er die Eigenverantwortung der Gruppen untereinander an.

Mehr Engagement der älteren Mitglieder wurde ebenfalls angemahnt. Dies könne sich alsbald ändern, denn Altbürgermeister Walter Vey regte an, einen Seniorenkreis im Verein zu etablieren. Allerdings dürfe man einen solchen Kreis nicht als Putzfrauenersatz oder Kaffeekränzchen verstehen, er soll vor allem im kreativen Bereich die Interessen der älteren Einwohner der Gemeinde vertreten.