2003-08-06 Mainpost

So ein Ritter hat's nicht leicht

Schönau (zir) Zeltlager und Ferienfreizeit mit der Kolpingjugend Musiksession gehören in Schönau bereits seit Jahren zu den attraktiven Jugendtreffen. Diesmal nahmen 68 Kinder aus Schönau, Burgwallbach und Wegfurt teil - eine Rekordzahl. Sie wurden betreut von der mehr als 20-köpfigen Betreuergruppe der jungen Kolpinger.

"Spitze", sagten einige der Teilnehmer bereits zur Halbzeit des Ferienlagers. Ganz schön anstrengend seien die vielen Angebote an Spiel- und Unterhaltungsmöglichkeiten, schwärmten andere. Die meisten der jungen Leute zwischen acht und zwölf Jahren kamen während der ganzen Zeit kaum richtig zum Ausschlafen, so kurzweilig war das Lagerprogramm.

Kreativität und Phantasie hatten freien Lauf, waren doch die Ritterzeit und das Mittelalter als großes Thema für die Freizeit gewählt worden. Und das Gelände des Schwimmbades eignete sich vortrefflich für diesen Zweck.

Nicht nur das nächtliche Lagerfeuer auf dem "Burghof" sorgte schon für so manchen Rückenschauer bei dem ein oder andren. Gleich am ersten Abend hieß es ausrücken zur Nachtwanderung. Da spukte es an allen Ecken und Enden, so dass Knechte und Mägde, Knappen und Junker schaurig zumute wurde.

Tags darauf stand eine richtige Drachenjagd auf dem Programm, die rechte Herausforderung für jeden edlen Ritter, denn nach der endgültigen Erlegung des Urviehs gab es als Belohnung den Schlüssel zur Schatztruhe.

Ein richtiges Ritterturnier mit anschließendem Fest gab es zu erleben, wobei vorher die angemessene Kleidung, die Rüstung, Schwerter und Schilder selbst herzustellen waren. Auch der entsprechende Schmuck für das Ritterfräulein wurde selbst gefertigt. Minnesänger und Geschichtenerzähler Thomas (Griebel) lief zu wirklicher Glanzform auf.

Auch die Architekten des Mittelalters durften zu einem friedlichen Wettstreit antreten mit der Modellierung und Ausgestaltung einer Burg. Wieder andere ließen sich von Ritter Frank aus Hohenroth in die hohe Kunst des Korbflechtens einweisen.

Am letzten Tag fielen dann alle überglücklich und um viele Erlebnisse reicher ihren Eltern nach dem Schlusswortgottesdienst im wahrsten Sinne des Wortes in die Arme.