2006-02-20 Mainpost

5000 Besucher in Schönau

Erster großer Faschingszug bei bestem Wetter

Schönau - Das Dorf an der Brend wurde am Sonntag seinem herausragenden Ruf als absolute Fosenonochtshochburg der oberen Rhön wiederum mehr als gerecht. Der Umzug wurde auch in diesem Jahr zu einem echten Höhepunkt des Schönauer Fosenochtstreibens und somit auch zu einer richtigen Herausforderung für die Schönauer Fosenöchter.

Mehr als 80 verschiedene Zugnummern hatte Zugmarschall Rudi Zehe zu Beginn des Spektakels auf seinem Aufstellungsplan verzeichnet, doch es werden sogar noch einige mehr gewesen sein, die sich in den Riesenwurm durch die Dorfstraßen einreihten. Dazu kamen noch sieben Musikkapellen, die mit Stimmungsliedern und flotten Fosenochtsmelodien die zirka 5000 Besucher zum Schunkeln und Mitsingen an den Straßenrändern animierten.

Faschingsumzug 2006

Da spielte auch das Wetter mit, denn noch am Samstag hatten die Fosenöchter sorgenvoll in den wolkenverhangenen Himmel geblickt. Doch auch Petrus wollte den Schönauern den Spaß nicht verderben, er schickte rechtzeitig zum Zugbeginn den Sonnenschein in Richtung Brendtal und bei angenehmen Frühlingstemperaturen ließ es sich dann in der guten Stube von Schönau, dem Dorfplatz mit seinem Fosenochtsbrönn richtig gemütlich feiern. Die Verpflegungsstände waren ausreichend mit allerhand wärmenden Getränken ausgestattet und auch der Hunger kam nicht zu kurz, der Schönauer Fosenochtsprügel ging buchstäblich weg wie "warme Semmel".
Das Kraut hat es den Schönauern in ihrer 57. Session besonders angetan, weshalb sie der heurigen Kampagne auch das Motto vorgegeben haben: "Ons Krauts vor goar nix". Manfred Rothen, der Schönauer Gesellschaftspräsident, die beiden Sitzungspräsidenten Elke Rothen und Elmar Reubelt führten den mit vielen tollen Einfällen gespickten Zug von Motivwägen und Fußgruppen an. Da gab es Clowns zu bewundern, und viele Hexen zu bestaunen. Da wurde die Autobahn persifliert, genauso wie der Schönauer Fosenochtsbrönn, der bereits in den Sitzungen von einem "Filmteam" heimgesucht wurde. Hübsch hergerichtet war auch der Wagen, der der "Sendung mit der Maus" gewidmet war. Walter Beck erinnerte einmal mehr an den Ausgang der Bundestagswahlen und den berühmten "Polterauftritt" des Kanzlers und dem gekonnten "Aufschwung" der neuen Kanzlerin. Ganz fantastisch und mit großem Aufwand dargestellt wurde auch die aktuelle Situation um die Vogelgrippe, die die Hühner samt Gockel stöhnen lässt: "Habt ihr nen Knall, jetzt müss mer schon wieder nei'n Stall". Ganz phantastisch hergerichtet der "Hexentanzplatz", einmal mehr eine tolle Idee des "Klubs der alten Säcke" um Peter Braun und Werner Nöth.

Das gesamte Brendtal von Frankenheim brendabwärts war mit Wägen und Fußgruppen vertreten, angefangen von den Hollerbollern aus Frankenheim, den Maumern aus Bischofsheim, den Blobäuch aus Unterweißenbrunn bis zu den direkten Dorfnachbarn, den befreundeten Geisfürst-Fosenöchtern aus Wegfurt. Sie waren traditionell mit viel Fußvolk, mit Wägen, Garden und dem gesamten geisfürstlichen Hofstaat mit von der Partie. Aber auch weitere Abordnungen machten ihre Aufwartung: die aus Unterelsbach, Burglauer, Unterwaldbehrungen, Fladungen, Bastheim, Strahlungen, Neustadt und Stetten und vielen anderen.
Herausragend aus den vielen verschiedenen Motiven die Hohenröther, die die Steinzeit und die Dinosaurier, aber auch ein tolles Piratenschiff nach Schönau schickten. Besonders bestaunt und mit viel Applaus bedacht wurden freilich auch die traditionellen Rhönmasken der Weisbicher Jüde.

Logistisch war es wohl eine ungemein große Aufgabe, die die zahlreichen Helfer an diesem Nachmittag in Zusammenarbeit mit den Feuerwehren aus Schönau und Burgwallbach zu meistern hatte, nennenswerte Zwischenfälle blieben während des Zuges aus.
Anzufügen ist noch, dass es die üblichen Musikwagen in der zweiten Abteilung des Zuges mit normaler Lautstärke trotz Ermahnung durch die Veranstalter nicht so genau nahmen, aber da waren bereits viele der Zuschauer schon zum Feiern in die beiden Vereinsheime gezogen. Bis weit in den Abend hinein war Schönau fest in den Händen der Narren.

Von unserem Mitarbeiter Manfred Zirkelbach