2005-11-10 Mainpost

Dreizehn Tanzpaare beim altbekannten Hofroi

FOTO MANFRED ZIRKELBACH

Am Sonntagnachmittag zogen die Schönauer Kermesburschen wieder zu den Häusern der Mädchen, um mit ihnen den traditionellen "Hofroi" zu tanzen.

Schönau (ZIR) Drei Tage lang, von Samstag bis Montag, wurde bei der Schönauer Kermes kräftig gefeiert. Dreizehn Tanzpaare waren es diesmal, die heuer mit ihren beiden "Öwerkermesburschen" Christoph Stäblein und Sven Schmied für das bunte Treiben verantwortlich waren.

Ausgelassen zogen sie auch diesmal wieder durch die Straßen zusammen mit den Musikanten und vielerlei Fußvolk. Die Musikanten sind ohnehin gehörig gefordert an diesen drei Tagen. Sie waren dabei, als der Kermes-Baum eingeholt und auf dem Dorfplatz aufgestellt wurde.

In Rekordzeit wurde es diesmal geschafft, den Baum mit Muskelkraft in die Höhe zu bringen. Christoph Stäblein machte bei seiner Kermesred diesmal sogar einen Ausflug in die große Politik, indem er die Berliner Koalitionäre zu einem Kermestanz nach Schönau einlud. Auch diesmal hatten sich die ehemaligen Kermesburschen wieder einen Gaudistreich ausgedacht und schmückten in der Nacht den Kranz am Baum mit vier Adventslichtern.

Pflichttanz am Elternhaus

Den Höhepunkt des ausgelassenen Treibens ist der Hofroi am Sonntagnachmittag. Die Musikanten voraus, holten die Burschen ihre Mädchen daheim ab, absolvierten ihre drei Pflichttänze am Elternhaus, bekamen zum Dank eine Wurst und einen Kuchen.

Dabei waren auch wieder Markus und Oliver, die nun bereits seit zehn Jahren verantwortlich für den transportablen Kermesbaum verantwortlich sind, um den die Paare in den Höfen ihre Tanzrunden drehen. Sehr begehrt waren auch diesmal wieder die Lebkuchenherzen mit der Aufschrift "Kermes 05". Den Kermeseltern selbst ist eine ganz besondere Zeremonie vorbehalten, sie bekommen aus dem "Gisser" einen Ehrentrunk verabreicht.

Dem Bürgermeister wurde ein Besuch abgestattet. Das große Lebkuchenherz mit den Namen aller Kermesburschen und -mädchen wurde dann vor dem Haus des Bürgermeisters versteigert. Bereits zum 10. Mal konnte dieses Bürgermeister Walter Vey selbst ersteigern, worauf er auch besonders stolz ist.

Mit dem Göökerschlag endete die Kermes-Saison. Allerdings hatte der Kermesgööker heuer keinen Ausgang, er durfte nach den Worten des Öwerkermesborsch Christoph wegen der Vogelgrippe ausnahmsweise "im Stool dinn verreck".